[Rezension] Der Nachtmagier (Robin Hobb)

Veröffentlicht 5. Juni 2021 von erlesenebuecher

Elfenrinde, Gabenstraße & Wolf

Appetithäppchen: Das Königreich der Sechs Provinzen steht am Rande des Abgrunds. Prinz Edel hat seinen Vater, den alten König, ermordet und die Herrschaft an sich gerissen. Fitz ist der Einzige, der das Land von der Tyrannei des Usurpators befreien könnte, doch der Weitseher wurde in den königlichen Kerkern ermordet – so scheint es zumindest. Da gelingt Fitz mit Hilfe seines alten Mentors die Rückkehr aus den Schatten. Er ist körperlich und seelisch gezeichnet, aber im Kampf um das, was er einst liebte, erwachen ungeahnte Kräfte in dem jungen Helden…

Verfasser: Robin Hobb, 1952 in Berkeley, Kalifornien geboren, war bereits als Autorin ernster Literatur bekannt, als sie mit der Weitseher-Trilogie ihr Fantasy-Debüt feierte und einen beispiellosen internationalen Siegeszug antrat. Seitdem ist sie aus der phantastischen Literatur nicht mehr wegzudenken und wird mit Ursula K. Le Guin und George R. R. Martin in einem Atemzug genannt. Robin Hobb lebt heute in Tacoma, Washington.

[Wilhem Heyne Verlag (2010)]

Meine Meinung: Es ist vollbracht. Die Trilogie ist beendet… Aber – wie sollte es anders sein – es gibt natürlich noch weitere Fortsetzungen. Diese werde ich aber nicht mehr lesen.

Vor allem Fitz Chivalric hat man im Laufe der Bände ins Herz geschlossen. Ein toller Protagonist, der viel zu bieten hat. Er ist ein Held, aber auch ein Verlierer. Er fasziniert, ist aber eben auch auf dem Boden geblieben. Eine vielschichtige Charakterdarstellung, welche auf jeden Fall durch die Bände getragen hat. Ebenso die anderen Hauptcharaktere waren sehr gelungen entwickelt worden, vor allem der Narr und Nachtauge. Aber auch die neuen, wie Merle und Krähe, haben mir gefallen.

Allerdings muss ich nun rückblickend sagen, dass der gesamte Plot einige Schwächen aufweist. Gerade im Hinblick auf den Schluss hätte ich mir da einen roten Faden gewünscht, der natürlich nicht zu viel verrät, aber immer mal erahnen lässt, was möglich wäre. So kam für mich der Schluss etwas weit hergeholt. Sehr schade und störend fand ich, dass die Feinde nicht weiter dargestellt wurden. Wer sind diese roten Kosaren? Was passiert in Edels Zirkel? Diese Darstellung beider Seiten, der vermeintlich guten und schlechten, hatte ich gerade in den letzten großen Reihen, welche ich gelesen habe, und muss sagen, dass das eine spannende Story doch gerade ausmacht. Hier war mir das zu plakativ, einfach schwarz und weiß.

Das bei weitem Schlimmste war aber für mich die Länge. Es sind etwa 1200 Seiten. Das ist auf jeden Fall machbar und ich habe einige Bücher über 1000 Seiten gelesen, aber dann muss man auch etwas zu erzählen haben und das war leider hier nicht stringent der Fall. Dem Buch hätten ohne Weiteres 400 Seiten weniger gut getan.

Bewertung: 3 von 5 Punkten

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