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[Rezension] Moabit (Volker Kutscher)

Veröffentlicht 5. Juni 2021 von erlesenebuecher

Schreibmaschine, Schränker & Mathilde

Appetithäppchen: Wen fasziniert sie nicht? Charly Ritter, die große Liebe von Kriminalkommissar Gereon Rath, die ihren eigenen Kopf hat, so charmant wie neugierig ist und ein Geheimnis in sich zu tragen scheint. In „Moabit“ lernen wir Charly kennen, als sie noch Lotte heißt und bei ihren Eltern wohnt, in einer Beamtenwohnung am Zellengefängnis Moabit. Gerade hat sie das Abitur im Kleistlyzeum geschafft, und dies, obwohl sie aus einfachen Verhältnissen stammt. Ihre frisch errungene Freiheit genießt Lotte vor allem nachts, bei heimlichen Eskapaden mit ihrer Freundin Greta durch die Tanzlokale Berlins. Tagsüber lernt sie Schreibmaschine und Stenografie, denn eins ist klar: Ihr Studium wird sie sich selbst finanzieren müssen.

Verfasser: Volker Kutscher, geboren 1962, lebt als freier Autor in Köln und Berlin. Ihm gelang mit seiner Krimiserie um Kommissar Gereon Rath im Berlin der 30er-Jahre ein sensationeller Erfolg. Jeder einzelne der inszwischen acht Bände stand wochenlang auf der Bestsellerliste. Die Reihe ist Vorlage für die internationale TV-Produktion „Babylon Berlin“.

[Galiani Berlin (2018)]

Meine Meinung: Ich liebe Babylon Berlin! Gerade die erste Staffel hat mich völlig verzaubert. Diese Zeit, die Story, die Musik und die Hauptdarsteller (auch wenn der männliche gerade stark an Sympathien bei mir verloren hat). Und schon länger scharwenzel ich um die Gereon Rath-Buchreihe herum. Zum einen würden mir diese bestimmt gefallen, zum anderen lese ich schon so viele Buchreihen und die TV-Serie habe ich ja auch schon angefangen…

Nun habe ich dieses kleine Büchlein geschenkt bekommen und habe mich sehr gefreut. Die optische Aufmachung ist große Klasse und wertet es definitiv auf. Es handelt sich um ein Prequel zu der Gereon Rath-Reihe und erzählt eine Episode aus Charlotte Ritters Leben. Sie lebt noch bei ihren Eltern, besucht gerade einen Schreibmaschinenkurs und lernt das Berliner Nachtleben kennen. Ihr Vater ist Gefängniswärter in Moabit und gerät dort in eine Sache, die gravierende Folgen für die Familie Ritter hat…

Der Erzählstil ist wunderbar. Es gibt drei Kapitel, die immer aus einer anderen Sicht und einer anderen Erzählperspektive dargestellt sind. Dazu kommen die gelungenen Bilder von Kat Menschik. Der einzige deutliche Schwachpunkt war die Kürze der Erzählung.

Ich war begeistert und bin nun schwer am überlegen, ob ich nicht doch mit dem nassen Fisch anfange… ich würde es sofort machen, wenn Kat Menschik die ganze Reihe illustriert.

Bewertung: 4,5 von 5 Punkten