persönliches Problem

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Andromedas Briefe (Adrian Plass)

Veröffentlicht 13. November 2014 von erlesenebuecher

Lucky Lucy, Nönnch & persönliches Problem

Appetithäppchen: Leser des „Tagebuchs eines frommen Chaoten“ werden sich gern an die kleine, aber schlagfertige Jungfeministin Andromeda Veal erinnern. Die achtjährige Andromeda hat sich bei dem Versuch, gleichzeitig Müsli zu essen und Rollschuh zu laufen, ein Bein gebrochen. Ihre geschiedenen Eltern haben wenig Zeit für sie, und so hat Anne Plass die Idee, die „Brüder und Schwestern“ der Gemeinde zu einer Briefaktion für das vereinsamte Kind anzuregen. Es entwickelt sich eine lebhafte Korrespondenz mit dem anagrammsüchtigen Gerald, dem wundersamen Leonard Thynn, Charles Cook (Schüler der Tiefe-Freude-Bibelschule), der furchtbaren Mrs. Flushpool und nicht zuletzt dem „frommen Chaoten“. Vom Krankenlager aus nimmt Andromeda sogar Kontakt mit bekannten Persönlichkeiten aus Funk und Fernsehen aus. Nach einem Besuch des sympathischen Pater John erkennt Andromeda, dass ihre Familienprobleme nur gelöst werden können, wenn sie sich gleich an die höchste Instanz wendet: Sie schreibt direkt einen Brief an Gott…

Verfasser: Adrian Plass (* 1948 in Tunbridge Wells) ist ein christlicher britischer Schriftsteller. In Deutschland ist er vor allem durch seine satirische Tagebuch-Serie als der fromme Chaot bekannt.

[Brendow Verlag (1991)]

Meine Meinung: Ich mag Adrian Plass und habe auch die Tagebücher eines frommen Chaoten gelesen. Vor allem in den frühen 90er erfreuten sich diese Bücher in meiner Umgebung einer nicht geringen Beliebtheit. Damals fand ich sie richtig lustig und konnte wirklich darüber lachen. Leider ist das heutzutage nicht mehr ganz so…

Bei diesem Buch handelt es sich eher um einen Spin-off-Roman. Es geht vorrangig um die siebenjährige Andromeda, die allein im Krankenhaus liegt und viele Briefe von Adrian, seiner Familie und Freunden bekommt. Klar, sind einige auch ganz amüsant, aber eben nicht mehr wirklich witzig.

Ganz schrecklich fand ich die falsche (gewollt lustige) Rechtschreibung von Andromeda, das nervte mich total (Nönnch, Beebie, Spatz-zieren, Schal-Platten,…). Leider weiß ich nicht, ob es im Original besser ist.

Die bekannten Charaktere sind natürlich schon lustig und eben seltsam. Leider war mir aber die Quintessenz der christlichen Botschaftin dem Buch zu dünn. Herrlich ist natürlich Andromedas Mutter und ihre Freundin Gwenda, die sind so gut beschrieben, dass in einem die Aggressionen leicht hochkochen. Kein Wunder, dass Andromeda so ist, wie sie ist – für mich eher unsympathisch als satirisch.

Aber! Das Buch bleibt gute Unterhaltung und liest sich schnell weg. Die dazwischengestreuten Tagebucheinträge waren am besten und ich freue mich auf das letzte Buch der Reihe, welches hier noch ungelesen steht.

Bewertung: 3,5 von 5 Punkten