Enzyklopädie, Schokolade & Kleinod
Appetithäppchen: Paris, 1747. Die junge Sophie begegnet Denis Diderot, dem Philosophen, der ein hochgefährliches Buch plant: eine Enzyklopädie mit dem ganzen Wissen der Menschen – Sprengstoff für die schwankende Monarchie. Bald erkennt Sophie, dass es dabei um mehr geht als um ein Buch. Es geht um ihr eigenes Leben, ihr Recht auf Freiheit, auf Liebe und Glück.
Verfasser: Peter Prange ist als Autor international erfolgreich. Er studierte Romanistik, Germanistik und Philosophie in Göttingen, Perugia und Paris. Nach der Promotion gewann er besonders mit seinen historischen Romanen eine große Leserschaft. Seine Werke haben eine internationale Gesamtauflage von über zweieinhalb Millionen verkaufter Exemplare erreicht und wurden in 24 Sprachen übersetzt. Mehrere Bücher wurden verfilmt bzw. werden zur Verfilmung vorbereitet. Der Autor lebt mit seiner Frau in Tübingen.
[S. Fischer Verlag (2014)]
Meine Meinung: Ich kann mich noch gut an die Brockhaus-Reihe bei meinen Eltern erinnern, wann immer ich etwas wissen wollte (und mein Vater gerade nicht da war, den ich normalerweise zuerst fragte), schaute ich dort nach, sei es für die Hausaufgaben, für ein Referat oder einfach privat. Das gesamte Wissen war dort zu finden und wenn es nicht genau drin stand, musste man sich z.B. auf den Weg in die Bücherei bzw. Bibliothek machen. Auch im Studium gab es für mich Nachschlagewerke bei denen das Nonplusultra-Wissen drin stand.
In diesem Roman von Peter Prange begleiten wir Denis Diderot bei seinem Lebenswerk, die große Encyclopédie Frankreichs zu erschaffen. Das geballte Wissen der Philosophen sollte dort zu finden sein. Allerdings war es eine schwierige Zeit, die Krone hatte viele Feinde und die Kirche besaß große Macht, so dass es gefährlich war Wissen unter die Menschen zu bringen, vor allem wenn es darum ging, den Verstand zu benutzen.
Im Zentrum dieses historischen Romans steht Sophie Volland. Geschichtlich gesehen eine Dame, der Diderot Briefe geschrieben hat. Peter Prange hat einen ganzen Roman um das Geschehen konzipiert. Die Zeit ist aufregend, alles ist im Umbruch und über mehrere Jahrzehnte begleitet der Leser Sophie, die sogar teilweise an der Enzyklopädie mitgearbeitet hat. Auch am Königshof in Versailles findet sie einen Platz.
Der Roman wird vor allem von der damaligen Zeit rund um die Französische Revolution getragen. Ebenso die philosophischen Gedanken, das Entstehen der Enzyklopädie und deren Bedeutung wissen zu begesitern. Auch die Protagonisten gefielen mir, allerdings wurde es teilweise etwas zäh in der Erzählweise. Zwischendurch schweifte mir Prange etwas zu sehr ab, so dass das Buch einige Längen hatte und vor sich hinplätscherte. Da hätte ich mir mehr Straffung und Fokussierung gewünscht.
Bewertung: 4 von 5 Punkten