PML, Laufen & Ducky
Appetithäppchen: Jessica ist jung, genießt das Leben und schaut in eine vielversprechende Zukunft. Dann trifft sie Danny. Sofort ist sie von ihm fasziniert, denn trotz seines guten Aussehens und selbstbewussten Auftretens scheint ihn ein dunkles Geheimnis zu umgeben. Nach und nach gelingt es Jessica, hinter Dannys Fassade zu blicken und ihn kennenzulernen. Abgründe zun sich auf: Danny ist von Kindheit an zutiefst traumatisiert. Fernab von Heimat und Familie kämpft er um ein normales Leben. Trotz aller Schwierigkeiten und gegen jede Vernunft entsteht zwischen Jessica und Danny eine innige Liebe. Doch nicht nur Dannys Vergangenheit ist düster, auch seine Zukunft ist bereits gezeichnet. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit…
Verfasserin: Jessica Koch begann bereits in der Schulzeit damit, kürzere Manuskripte zu schreiben, reichte diese aber nie bei Verlagen ein. Anfang 2016 erschien dann schließlich ihr Debütroman „Dem Horizont so nah“. Das Buch belegte wochenlang Platz 1 der Bestsellerlisten und kommt 2019 ins Kino. Mit „Dem Abgrund so nah“ und „Dem Ozean so nah“ erschienen im Laufe des Jahres die ebenfalls sehr erfolgreichen Teile zwei und drei der „Danny-Trilogie“.
[Rowohlt Taschenbuch Verlag (2016)]
Meine Meinung: Vor einigen Jahren war dieses Buch in aller Munde, es ist aber an mir vorbeigegangen, da mich das Thema nicht so sehr ansprach. In den 90ern gab es eine Fülle von Büchern über HIV und ich habe damals viele gelesen, seien es Sachbücher oder Romane.
Nun kommt der Film ins Kino und dann muss ich das Buch natürlich vorher lesen. Es hat sich auch gelohnt. Es war sehr unterhaltsam, schlicht geschrieben und die Geschichte sehr aufwühlend. Genau das richtige, um es schnell wegzulesen und emotional einzutauchen. Es tat gut, dass das Thema HIV und Aids mal wieder im Kopf war, da diese Krankheit nie vergessen werden sollte, damit die Forschung und Bekämpfung immer weitergeht.
Nun hat die Geschichte ja autobiographische Züge der Autorin und das Leben ist nun mal oft einfach ungerecht. Wäre es eine erdachte Geschichte, würde ich jetzt sagen, es war einfach zu viel. Alles musste irgendwie hinein: Kindesmissbrauch, Drogen, HIV und eine tragische Liebesgeschichte. Aber genau so ist das Leben nunmal. Einige trifft es besonders hart.
Aber gerade das fand ich auch so schwierig, die Protagonisten gehen auf echte Menschen zurück und trotzdem waren sie leider etwas unnahbar für mich als Leser. Vielleicht ging es auch nicht anders, wenn man über seine eigene Geschichte schreibt. Aber dadurch blieb es für mich teilweise etwas kühl. Erst im Nachwort, als die Autorin von ihrer jetzigen Familie schrieb, bekam ich einen richtigen Kloß im Hals.
Nun bin ich gespannt auf den Film.
Bewertung: 4 von 5 Punkten